Nach 124 km, 703 Höhenmeter ab ins Bijoux
Nach 124 km, 703 Höhenmeter ab ins Bijoux
Published on Juni 14th, 2010 @ 22:02:39 , using 507 Wörter, 1828 Ansichten
14.6.2010
Gestern Abend traf auf dem Campingplatz Wolfgang aus Augsburg, auch ein Radfahrer, ein. Er ist in Oslo gestartet fuhr dann durch Schweden und geht ans Nordkap. Dann wird er weitersehen, wie die Reise aussehen soll. Später traf noch ein Bus mit vielen Reisenden ein, die in den noch freien Häuschen übernachteten. Erst musste jeder sein Gepäck über den ganzen Zeltplatz schleppen, dann wurde von ein paar Mitglieder vor dem Bus für die ganze Gruppe gekocht. Wir fanden es lustig dem Treiben zu zusehen. Noch cooler waren die beiden Französinnen, die ihren Citroen Belingo umpackten, um dann gemeinsam im oberen Teil des Autos zu schlafen.Wir diskutierten mit dem Campingbesitzer über Gott und die Welt. Er war vor vielen Jahren einmal kurz in der Schweiz, in St. Moritz, und fand das Leben da sehr teuer. Ihn interessierte auch die Frage, warum die Schweiz nicht in der EU sei. In Norwegen gebe es eine Minderheit die einen Beitritt wünschten, was er aber gar nicht unterstützen könne. Wir informierten uns auch über die Strassensperre zwischen Kautokeino und Alta. Er sagte uns, dass die Strasse während 10 Tagen gesperrt war, jetzt aber wieder offen sei. Wir gingen dann, bei Tageslicht natürich, schlafen.
Heute Morgen starteten wir nicht so früh, da das nächste Geschäft erst um 8 Uhr öffnete. Und das übernächste wohl erst in 130 km Entfernung zu erwarten ist. Wir besorgten uns noch Proviant und fuhren los. Auch Wolfgang machte hier seine Einkäufe. Wir fuhren Richtung Alta. Kurz vor der Abzweigung nach Karasjok machten wir unseren täglichen Bananenhalt. Während wir uns verpflegten, fuhr uns Wolfang entgegen. Wir wünschten einander gute Weiterreise. Er fuhr weiter Richtung Alta. Nun sattelten auch wir unsere Räder, fuhren los und schwenkten ab auf die Strasse 92 nach Karasjok. Obwohl wir auf Hochebenen fuhren, war die Strecke alles andere als eben. Die Strecke verbarg happige Rauf- und Runter-Fahrten. Beim Kilometer 75 kam uns ein weiterer Radfahrer (mit Anhänger) entgegen. Er kommt aus Lindau und ist ab Kirkenes ans Nordkap und jetzt unterwegs nach Süden. Wir hielten an und tauschten Erfahrungen, Erlebnisse und Fragen aus. Für die heutige Nacht haben wir in einer Jugendherberge kurz vor Karasjok ein Hüttchen reserviert. Nach 124 km trafen wir dort ein. Es ist die Huskyfarm von Sven. Seit 1985 ist er Besitzer eines recht grossen Stück Landes, und hat darauf im Eigenbau verschieden Häuschen gebaut. Es sind schöne mit viel Liebe eingerichtete Wald- , Jägerhäuschen. Alle Gebrauchsgegenstände sind irgendwie aufgehängt. Einfach super. Auch das Gemeinschaftshaus mit Küche, Essraum, Dusche und WC hat er so gestaltet. Wir konnten da auch Abendessen. Neben uns hat auch eine Belgische Familie gegessen. Nach dem Essen konnten wir bei der Fütterung zweier Huskys-Weibchen, die vor kurzen Welpen zur Welt gebracht hatten, zusehen. Wir erhielten dabei viel Informationen über das Leben hier, sowie über die Haltung, die Zucht und das Training dieser Tiere. Jetzt ist Karin aber Hundemüde! Gute Nacht.