4'000 km und Besuch bei den Trollene
4'000 km und Besuch bei den Trollene
Published on Juni 16th, 2010 @ 19:35:46 , using 433 Wörter, 2033 Ansichten
16.6.2010
Wir frühstückten heute ausgiebig. Vor der Abfahrt diskutierten wir mit zwei jungen Herren aus dem Tirol, die mit dem Auto ans Norkap unterwegs sind. Sie haben im Sinn nicht nur das Nordkap, sondern auch den Knivskjelodden, den wirklich nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes, zu erkunden. Heute konnten wir die Schotterpiste ohne Mühe, es ging ja runter, fahren. In Lakselv öffneten die Geschäfte erst um 9:00 Uhr, was uns zwang zu warten. Dann aber ging es los. Zum ersten Mal fuhren wir an einem Fjord, dem Posangen, entlang. Wir rochen den Salzgeruch des Meerwassers ganz gut. Die Strasse führte mal direkt dem Wasser nach, mal über eine Anhöhe den Felsen entlang nordwärts. Bei einer Aussichtsplatform machten wir einen Fotostopp und wurden sofort von vier Deutschen Reisenden, die mit dem Car unterwegs sind, in Beschlag genommen. Sie staunten nicht schlecht, als sie vernahmen, dass wir von der Schweiz aus bis hierher geradelt sind und noch weiter fahren wollen. Sie fragten „wollt ihr wirklich dorthin? Dort windet es extrem starkt, ist kalt und regnet.“ Sie schossen ein Beweisfoto, um den daheimgebliebenen Verwanten und Freunden die Storry zu erzählen. Danach erreichten wir unsere 4'000 km Marke und machten wie üblich ein Bild. Karin wollte Trollholmsund besuchen, wo Steinmännchen mitten in einer Kieslandschaft stehen. Dazu zweigten wir von der E6 rechts ab und nahmen die 5 km Strecke in Kauf. Bei einer grossen Abfahrt staunten wir nicht schlecht. Im Nu waren wir von 75 m.ü.M auf 2 m.ü.M angekommen. Wir wussten genau, das muss beim Retourweg gestrampelt werden. Am Ende der Strasse stellten wir die Räder ab und gingen ca. 15 Min zu Fuss über Feld und Fels weiter. Das Naturgebilde aus weissem Dolomit mit den sieben Trollen ist mit einer Samischen Legende verbunden. Demzufolge waren sieben Trolle von der Finnmarkvidda hier her gekommen, sie konnten keine Löcher graben und schafften es nicht den Fjord vor Sonnenaufgang zu überqueren. So wurden sie zu Stein. Sie sehen auch ganz drollig aus. Auf dem Rückmarsch kam uns eine ganze Busladung Deutscher Touristen entgegen, die diesen Fleck auch besuchen wollten (Erstaunlich, da viele Touristen dies nicht kennen, keine Zeit haben oder schlicht am Hinweisschild vorbeifahren). Auch diese Reisegruppe interessierte sich für unser Unternehmen und bewunderten uns. Wir sattelten dann die Räder und mussten wie schon erwähnt, die 5 km inklusiv Aufstieg zurück radeln. Für uns ein letztes Training, um auf die Nordkap-Insel zu kommen. Zum Glück haben unsere Fahrräder Geländegänge! Heute haben uns sehr viele Wohnwagen gekreuzt und überholt. Es waren vor allem Fahrzeuge mit französischen Autoschildern. Vielleicht gibt es ja auf dem Norkap ein Franzosen fest.