Durch die Tunnels auf die Nordkap Insel
Durch die Tunnels auf die Nordkap Insel
Published on Juni 17th, 2010 @ 20:16:42 , using 548 Wörter, 3785 Ansichten
17.6.2010
Wir verliessen heute früh um 8:00 Uhr Russenes. Der Himmel war bewölkt und ein leichter Nieselregen fiel. Also war Regenkleidung angesagt. Auch der Wind war wieder recht aktiv. Wir hatten den ganzen Tag abwechslungsweise Gegen-, Rücken- und auch Seitenwind. Je nachdem wie wir in den Buchten des Fjords unterwegs waren. Am heikelsten und auch gefährlichsten war jeweils der Wind von der Seite. Wir mussten dann so richtig rein liegen und wenn ein grösseres Fahrzeug vorbeifuhr, war es mit der Stabilität im Argen. Heute sahen wir ungewöhnlich viele Schweizer Schilder an den vorbeifahrenden Fahrzeugen. Wir winkten jeweils, doch bis auf einen jungen Mann aus dem Kanton Luzern, hielt niemand an. Wir wechselten ein paar Worte und vernahmen von ihm, dass er seit letzten Samstag alleine von der Schweiz aus über Finnland hierher unterwegs sei. Er fährt täglich ca. 800 km. Was der alles verpasst. Wir sahen sehr viele Rentierfamilien. Diese scheinen sich an den motorisierten Verkehr gewöhnt zu haben, was für die Velofahrer nicht zutrifft. Sobald diese uns erblickten, sprangen sie in unserer Fahrrichtung davon (stehen bleiben oder retour gehen währe einfacher) und überquerten ganz sicher nach ein paar Metern die Strasse. Wir meinten nur Schaffe seinen blöd, jetzt wissen wir es gibt noch andere einfältige Tiere. Während unserer Fahrt hörten wir auch das Meer rauschen. Wir erreichten ganz gespannt das Südportal des bekannten Nordkap Tunnels. Dieser Tunnel führt vom Festland unter dem Meer auf die Nordkap-Insel. Er ist 6870 Meter lang und führt auf eine Tiefe von 212 m.u.M. Wir hielten vor dem Tunnelportal an, um uns noch einmal zu stärken, ein Angstbisi zu machen und vor allem die Regenkleider ab zuziehen. Die Fahrt begann rasant. Waren wir doch innerhalb von 5 Min. am tiefsten Punkt der Röhre. Die schnelle Fahrt und die kühlen Temperaturen führten zu kalten Fingern, und bei Alfons auch kalten Beinen. Für den Aufstieg auf der anderen Seite benötigten wir sage und schreibe 30 Min. Der Tunnel ist beleuchtet. Doch der Belag ist rau und dadurch sehr laut.Wir hörten die Autos schon von weit weg, konnten sie erst nicht orten. Als sie an uns vorbeiführen machten sie einen betäubenden, höllischen Lärm. Karin fand es nicht so laut. Wer hört hier jetzt besser? Zu unserem Glück, hatten wir eine Zeitspanne mit wenig Verkehr erwischt. Wir kamen ganz nass vom Schwitzen an der anderen Seite an und mussten uns darum schnellstens wieder warm einpacken. Wir haben uns abgesprochen, beim Zahlhäuschen, den Beamten zu überreden, von uns keine Kronen zu verlangen. Karin wollte schon auf Norwegisch sprechen, da kam das durch winkende Handzeichen aus dem Häuschen. Die Holländer hinter uns staunten nicht schlecht. Die Insel begrüsste uns mit Nieselregen. Die Fahrt entlang des Sarnesfjordes war trotzdem sehr schön. Vor Honningsvåg kam noch ein 4440 m langer Tunnel. Wir hofften, dass er flach ist. Wir haben heute ja sicher schon genügend Höhenmeter im Tunnel abgestrampelt. Wir mussten sehr schnell feststellen, dass wir da nicht so leicht durch kommen. Das Profil dieses Tunnels ist bei weitem nicht so schlimm, wie der grosse Bruder. Der 2. Tunnel wurde ist mit Lüftungen versehen, die einen Ohrenbetäubenden Lärm verursachen, meinte Karin. In Honningsvåg sind wir in der Jugi untergebracht. Wir freuen uns auf den morgigen Tag. So wie es momentan aussieht bringt uns der Wettergott sogar gutes Wetter.