Nordkap! Birbaums waren da!

Erste Nacht im Zelt - wie weiter?

Erste Nacht im Zelt - wie weiter?

Verfasst von:Alfons Birbaum
Published on Juni 20th, 2010 @ 15:15:18 , using 725 Wörter, 1869 Ansichten
Veröffentlicht in Unkategorisiert

19./20.6.2010

Nachdem wir die Mitternachtssonne (hinter den Wolken) genossen haben und das Norkapp Center um 01:00 Uhr schloss, stellten wir direkt neben dem grossen Parkplatz unser Zelt auf. Zum Glück hatten wir dies in kurzer Zeit geschafft. Denn kaum hatten wir alle Taschen im Vorraum verstaut, fing es an zu Regnen. Der Wind kam auf und das Geräusch der Wassertropfen auf dem Zeltdach war unser Begleiter bis am Morgen. Wir standen nach einem kleinen Frühstück mit Müesli auf. Um 11:00 Uhr öffnete das Nordkapp Center wieder. Wir nutzen die Gelegenheit auf die Toilette zu gehen und uns (ganz) frisch zu machen. Wir sassen dann im Kaffee, machten uns Sandwiches und beobachteten die Leute. Heute war ein enormes Treiben im Haus. Zuerst wurden die Passagiere des Kreuzschiffes Costa mit Bussen aufs Kap gebracht, später folgten diese von der MSC Opera. Die Busse verkehrten im Pendelbetrieb und es waren für die Opera alleine 48 Fahrten die, einmal noch oben, dann auch wieder nach unten gemacht werden mussten. Die Leute vom zweiten Schiff waren vor allem Italiener und Spanier und mit sehr viele Kindern. (Lärmpegel dementsprechend!) Aus der Lautsprecheranlage tönte es, wie auf einem Bahnhof und die Leute waren mit kleinen Nummern, welche die Bussnummer repräsentierte, gekennzeichnet. Am späten Nachmittag, hörte der Regen auf und wir nutzten die Gelegenheit unser Zelt abzubauen und zu verpacken. Doch genau als wir das Aussenzelt wegnehmen wollten, gab es wieder Regen. Um 20:00 Uhr traten wir zusammen mit Manu, dem französischen Kollegen, die Rückfahrt nach Honningsvåg an. Gut verpackt starteten wir und merkten bald, dass wir zu warm bekleidet waren. Bei trockenem Wetter fuhren wir in der dreier Gruppe gemütlich den Berg hinunter. Uns kreuzten fünf Schweizer Busse (Marti, Twerenbold, Bossart und ?? ,??). Wir winkten wie immer und erhielten dafür auch jeweils Zeichen zurück. An einer Aussichtsplattform hielten Manu und Alfons an um auf Karin zu warten. Da standen ein Österreicher- , und ein weiterer Bus. Wir waren die Sensation. Die Leute stürzten sich auf uns, machten Fotos und wollten dies und jenes wissen. Wir waren viel zu früh in Honningsvåg. Hier ist zur Zeit das Norkapp Festival. Da treffen sich alljährlich während einer Woche alte Bekannte aus Schule, Vereinen, Arbeit usw. Und feiern, machen Wettbewerbe und trinken vor allem am Abend recht ausgiebig in den Lokalen. Der Regen setzte wieder ein. Wir flüchteten in das nördlichste Pub Europas ins „Nørden Pub“. Hier war die Hölle los. Bier und andere alkoholische Getränke flossen in rauen Mengen und es war sehr laut. Dementsprechend waren auch die Konsumenten drauf. Wir konnten unsere Bäuche vor Lachen nicht mehr halten, als wir beobachteten, wie ein Betrunkener auf der Veranda seine Zigarette anzünden wollte. Das Feuer wollte aus der Distanz, die er, weil er es nicht mehr saht, einfach nicht überspringen. Um 2:00 Uhr verliessen wir die Bar und gingen zum Warteraum am Hafen, in der Hoffnung diesen offen anzutreffen. Wir fanden den Raum, er war offen, aber zu unserer Überraschung hing ein A4 Papier an der Tür, auf welchem informiert wurde, dass das Schiff vom 20.6.2010 wegen technischen Störung nicht verkehren wird. Wir holten die Schlafmatten aus den Velotaschen und legten uns auf dem Boden des geheizten Raumes. Um 5:30 Uhr kamen noch andere Radfahrer angefahren und staunten über die Situation. Ein Ehepaar aus Deutschland konnte die Situation nicht begreifen und ärgerte sich. Zwei Norwegerinnen, die Karin vom Kapp her schon kannte, kamen auch. Wir warteten und warteten. Um 6:30 Uhr entschlossen wir uns zu Frühstücken. Es gab ein Internationales Morgenbuffet. Manu kochte mit seinem Gaskocher Wasser und jeder stellte seine Esswaren zum Essen auf. Es war eine super Stimmung. Wir unterhielten uns über alle möglichen Themen. Bekamen ganz gute Reisetipps von den Norwegerinnen und lachten viel. Da kam die Überraschung. Vom Meer her fuhr das Riesenschiff „Queen Mary 2“ ins Hafenbecken ein. Imposant dieses Schiff! Die Anker wurden gesetzt und die Passagieren nach einer Weile an Land transportiert. Wir nutzten das trockene Wetter, um unsere nassen Zelte auf einem aufgestellten Boot zum Trocken aufzuhängen. Später traf noch das Japaner Ehepaar, das in Finnland arbeitet und am morgen früh schon da war. Auch diese wurden mit Kaffee und Schokolade verköstigt. Einfach genial, was aus einer unerwarteten Gegebenheit an Spontanität und interessantem Austauschen entstehen kann. Manu, Karin und ich werden heute hier zu Abend essen und übernachten und das Schiff von Morgen nehmen.


Zelt Birbaum

Karin auf der Rückfahrt

Manu mit Anhänger

Nach dem Frühstück

Queen Mary 2

 

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