Von Alta nach Langfjordbotn
Von Alta nach Langfjordbotn
Published on Juni 24th, 2010 @ 19:31:43 , using 452 Wörter, 1821 Ansichten
4.6.2010
Das Wetter war heute mit uns. Der Himmerl war blau mit weissen Wolken durchsetzt. Der Wind blies am Anfang noch sehr moderat. Die heutige Strecke verlief immer auf der E6. Wir fuhren dem Altafjord entlang und genossen das prächtige Farbenspiel. Die Berge kamen so ganz zur Geltung und das Grün der Wiesen leuchtete richtig. Die darin aufgebauten Häuschen in der dunkelroten Farbe ergaben ein Bild, dass sicher manchem Maler als Vorlage dienen könnte. Wir trafen auf der heutigen Tour aussergewöhnlich viele andere Radfahrer. Da waren zuerst zwei junge, herzige, Norwegerinnen, die seit drei Wochen von Lindesnes (Südlichster Punkt von Norwegen) unterwegs ans Nordkap sind. Sie machten einen ganz frischen und aufgestellten Eindruck. Beide hatten Ohrstöpfsel an und hörten beim Fahren Musik. Eine hatte an Helm eine Kamera montiert und konnte so die wichtigen Momente aufnehmen. Wir plauderten eine Weile. Da gesellte sich ein Franzose aus Mühlhouse zu uns. Er ist auf einer Velo-Weltreise und hat in früheren Etappen bereit Südamerika, Canada und Australien bereist. Er will mit seinem Fahrrad, dass wirklich vollbeladen ist und mit dem Anhänger der nicht minder leicht aussieht, ans Nordkap und dann durch Russland nach Istanbul und weiter nach Marokko. Er ist in Tromsø auf der Durchreise den Midnigth Sun Marathon gelaufen. Später trafen wir einen Holländer, der sich eine Auszeit genommen hat und nun seinen Kindheitstraum, mit dem Fahrrad ans Nordkap zu fahren, auslebt. Mit ihm diskutierten wir sicher 20 Min. Er interessierte sich, als Mitarbeiter der Personalabteilung einer holländischen Grossbank, wie Alfons so lange frei nehmen kann. Wir erklärten ihm die Regelnd des Sabbaticals. Er fand diese Möglichkeit ausserordentlich intelligent. Ein weiterer Radfahrer kam uns entgegen, winkte, hielt jedoch, da er mitten in einem Aufstieg war, nicht an. Die zweite Hälfte unserer Strecke führte uns entlang des Langfjords. Hier sahen wir die ersten grösseren Lachzuchten. Auf dieser Strecke blies wieder ein leichter, aber kalter merkbarer Gegenwind. Dieser Fjord hat seinen Namen verdient. Er schien fast unendlich. Immer wieder mussten wir erkennen, dass das Ende noch nicht in Sicht war. Am Schluss fanden wir es. Und es hat zum Glück sogar einen Campingplatz. Alfons machte als erstes einen Service an seinem Velo. Seit einigen Tagen spinnt sein Wechsler. Bei diesen Anstiegen, die wir sie nun in Norwegen haben, könnte da ein Defekt von grossem Nachteil sein. Die Strecken haben es hier bezüglich Aufstiegen in sich. Wer glaubt, dass die Strasse dem Fjord entlang immer auf gleichem Niveau verläuft, der täuscht sich. Nur kleine Abstecher weg vom Wasser bedeuten gleich mehrere Höhenmeter. Aber wir sind unterdessen trainiert. Heute gab schon wieder 640 Meter zum rauf kraxeln. (und wir rechnen hier nur was wir hoch gefahren sind!) Morgen erwartet uns gemäss Karten eine Alpenetappe.